Kirche, was tust du? 10 Jahre Missbrauchsskandal und kein Ende
Sendung des Bayrischen Rundfunks vom 03.01.2020
3677 Kinder und Jugendliche wurden in den vergangenen Jahrzehnten durch katholische Pfarrer, Diakone und Ordens-leute missbraucht. Jahrzehntelang wurde vertuscht, wurde versetzt. Und die Opfer, was tut die Kirche, um ihre Schützlinge künftig zu schützen?
Anfang 2010 machte der Jesuitenpater Klaus Mertes den Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche öffentlich: Jahrzehntelang haben junge Menschen in kirchlichen Einrichtungen, aber auch in Pfarreien in ganz Deutschland körperliche, sexuelle und seelische Gewalt erlebt. Zehn Jahre später zieht Autorin Veronika Wawatschek in ihrem Hörfunk-Feature Bilanz. In dem Beitrag, der am 3. Januar 2020 in der Bayern 2 Radiorevue lief, kommen vor allem Opfer und Opfervertreter zu Wort, die ihre Geschichte erzählen.
"Was mich wirklich überrascht hat: dass in den zehn Jahren so gut wie nichts passiert ist. Es gibt Papiere und Leitfäden. Es wird jedes Jahr zweimal auf der Bischofskonferenz über das Thema geredet. Es wird von Entschädigungen gesprochen und was man den Opfern Gutes tun könne. Aber danach kommt das große Schweigen. Und das ist erschreckend." Veronika Wawatschek, Autorin Redaktion Religion und Orientierung